Tablet

Apple verkauft keinen Bausparvertrag

Die Welt schaut gespannt auf San Francisco. Dorthin hat Apple morgen zu einer Pressekonferenz geladen. "Come see our latest creation", heißt es in der Einladung. Das kann alles bedeuten. Doch jeder ist sich sicher, Apple wird ein Tablet vorstellen.

Apples größtes Problem wird sein, die Aufmerksamkeit, die das Tablet vor der Veranstaltung erhält, und die Begeisterung, die wahrscheinlich folgen wird, in Verkaufszahlen umzumünzen. Wenn das aber so einfach wäre, würde jeder Porsche fahren und Arte gucken.


Keiner weiß, wie das Apple Tablet aussehen wird. Steve Jobs wird es uns zeigen (Bild: Flickr/acaben)
Keiner weiß, wie das Apple Tablet aussehen wird. Steve Jobs wird es uns zeigen (Bild: Flickr/acaben)

Für solche Gadgets wie ein iPhone, MacBook oder iTablet sind in der Regel zwei Gruppen anfällig: junge Männer, die sich für Technik begeistern, und Menschen, die ihren Status mit Marken aufwerten.

Ein Tablet ersetzt kein anderes Gerät

Bei den Techies ist es fraglich, ob sie genug Geld haben, um sich das Apple Tablet als Drittgerät zu leisten. Bei den Anzugträgern ist es fraglich, ob sie ein 10-Zoll-Gerät zum Geschäftsessen mitnehmen, nur um es vorzuzeigen.

Beim iPhone war das noch anders, es ersetzte zwei Geräte. Das iPhone ist Handy und MP3-Player in einem. Zudem hat es den Zugang zu vorhandenen Funktionen erleichtert. Bereits vorher konnte man mit dem Handy online gehen, mit dem iPhone macht man es aber auch.

Beim Laptop ist es nicht anders, er ersetzt den Desktop-Rechner. Wie beim Handy gibt es einen natürlichen Zyklus für die Anschaffung eines neuen Gerätes - spätestens dann, wenn das alte kaputt ist. Ein Apple Tablet ersetzt aber weder Smartphone noch Laptop.

Apple verkauft keinen Bausparvertrag

Auch die Rechnung wird nicht aufgehen, dass sich ein Tablet nach Jahren amortisiert, da digitale Bücher günstiger sind als gedruckte. Apple funktioniert nicht wie ein Bausparvertrag. Wer ein Produkt kauft, bei dem man 10 Prozent für den Namen bezahlt, rechnet nicht so weit in die Zukunft.

Das "One more thing", das Apple-Chef Steve Jobs morgen wahrscheinlich sagen wird, sollte deshalb auch nicht dem Tablet gelten, sondern einer Funktion, einer Anwendungsmöglichkeit, mit der jetzt noch niemand rechnet und die ein echter Anreiz ist, das Ding auch zu kaufen.


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26. January 2010 | 20:04 Uhr | Peter Giesecke | Trackback

Tags: Tablet, Apple, Steve Jobs, iPad, iSlate, Apple Tablet


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