WLAN

Google und die Standortdaten

Es fing mit einem blauen Punkt an – auf der Karte von Google Maps. Darum gezogen war ein hellblauer Kreis. Irgendwo darin sollte man sich befinden. So wurde man anfangs auf dem Smartphone verortet. Das geht mittlerweile selbstverständlich besser.

GPS ist zwar bis auf wenige Meter genau, hat aber auch zwei Nachteile: Wer das Gerät anschaltet muss bis zu mehreren Minuten warten, bis der Standort bestimmt wurde. Und wenn keine Sichtverbindung besteht – zum Beispiel im Gebäuden –, weiß man überhaupt nicht, wo man gerade ist.


Google erfasst immer mehr WLAN-Standorte
Google erfasst immer mehr WLAN-Standorte

Der goldene Mittelweg heißt WLAN. Der blaue Punkt auf der Karte von Google Maps markiert die Mobilfunkantenne, mit der das Handy verbunden ist – wenn der Kreis einen Radius von wenigen Kilometern hat. Wenn der Radius allerdings weniger als hundert Meter misst, dann hat Google ein WLAN-Netz wiedererkannt.

Google-Autos haben WLAN-Netze erfasst

Die Standortbestimmung per WLAN ist vielleicht nicht genau genug für die Navigation durch Straßen, sie reicht aber aus, um Geschäfte, Restaurants und Bushaltestationen in der Nähe anzuzeigen. Wer mehrere WLAN-Signale empfängt, kann sogar bis auf 20 oder 30 Meter genau lokalisiert werden.

Die Google-Autos, die im letzten Jahr auch Deutschland gefahren sind, sollten nun nicht nur die Straßen fotografieren, sondern auch die Standorte der WLAN-Netze kartografieren. Welche MAC-Adresse hat der WLAN-Sender? Wo ist das Signal zu empfangen?

Es wurden allerdings mehr Daten aufgezeichnet, auch persönliche. Google hat daraufhin im letzten Jahr die WLAN-Empfänger aus den Autos ausgebaut - weltweit. Zu diesem Zeitpunkt dürfte die Datenbank von Google aber schon gut gefüllt gewesen sein.

Die Nutzer sammeln die meisten Daten

Denn die Google-Autos waren nicht die einzige Quelle für die WLAN-Standorte. Die Nutzer selbst erfassen diese Daten – zumindest diejenigen, die sowohl GPS- als auch WLAN-Empfänger eingeschaltet haben. Die Übertragung an Google geschieht in anonymisierter Form und kann auch deaktiviert werden.

Zwei Frauen aus Oakland County sind von dieser Lösung aber nicht überzeugt und haben Google vor dem US-Bezirksgericht in Detroit verklagt – auf 50 Millionen Dollar. Einige Tage zuvor wurde bekannt, dass auch Apple diese Daten sammelt und sie nicht einmal verschlüsselt auf dem iPhone ablegt.

Die Sorge der Nutzer ist, dass über die Auflistung von WLAN-Netzen und Mobilfunkantennen, in deren Reichweite man sich aufgehalten hat, Bewegungsprofile erstellt werden können. Die Unternehmen streiten dies aber ab.

Verdrängungswettbewerb

Der eigentliche Konflikt liegt jedoch woanders. Große Unternehmen bauen ihre eigenen Datenbanken auf und verdrängen kleine Unternehmen, die ihre Dienste bisher gegen Geld angeboten haben.

Das Unternehmen Skyhook warf Motorola im letzten September vor, den jahrelangen Vertrag auf Druck von Google gekündigt zu haben.

Infrastruktur in privater Hand

Private Unternehmen werden immer wichtiger bei der Bereitstellung einer Infrastruktur, die in Form von GPS bisher von staatlicher Seite allen gleichermaßen angeboten wurde.

GPS wird zwar im Straßenverkehr immer noch die erste Wahl bleiben. Wer aber bei Freunden auf dem Sofa sitzt und nachschlagen will, wann die letzte Bahn fährt, muss ohne die Standortbestimmung per WLAN alle Daten von Hand eintippen.



3. May 2011 | 21:39 Uhr | Peter Giesecke | Trackback

Tags: WLAN, Google, Standortbestimmung, GPS, Skyhook


Kommentare

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