Datenschutz

Strafe für Google

Im Frühjahr 2010 gestand Google ein, dass die Google-Autos nicht nur Fotos für Street View aufnahmen, sondern bei der Kartografierung von WLAN-Netzen auch persönlichen Datenverkehr gespeichert hatten, darunter auch Login-Daten, Passwörter und E-Mails. Die französische Datenschutzbehörde CNIL hat deshalb nun eine Geldbuße von 100.000 Euro verhängt.

Nachgeschaut, was die WLAN-Empfänger so alles auf die Festplatte schreiben, hatte Google erst, nachdem deutscher Datenschützer intensiv nachgefragt hatten. Google stoppte umgehend die Fahrten der Google-Autos weltweit und baute die WLAN-Module aus.


Google nutzt für My Location die Standorte von WLAN-Netzen
Google nutzt für My Location die Standorte von WLAN-Netzen

Google sicherte zu, mit den Daten so zu verfahren, wie es dann mit den Datenschutzbehörden der einzelnen Länder abgesprochen wurde. In einigen Ländern wurden die Daten sofort gelöscht.

Erfassung von WLAN-Standorten nicht das Problem

Google hat keinesfalls die Sicherung von WLAN-Netzwerken geknackt. Es wurden nur Daten aus unverschlüsselten Netzwerken mitgeschnitten – und auch dort eher Datenfetzen, da der Funkkanal sehr schnell gewechselt wurde.

Die Kartografierung von WLAN-Netzen war auch gar nicht das Problem. Google nutzt dies bei der Standortbestimmung, wenn kein GPS zur Verfügung steht. Dies ist der Fall, wenn man das Gerät keinen GPS-Empfänger hat oder wenn kein Sichtkontakt zum Satelliten besteht – also innerhalb von Gebäuden.

Gegen die Entscheidung der Commission Nationale de l'Informatique et des Libertés (CNIL) kann Google nun Widerspruch einlegen.



21. March 2011 | 19:33 Uhr | Peter Giesecke | Trackback

Tags: Datenschutz, Google, CNIL, Frankreich, Google-Auto, WLAN, Street View


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