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Palm entwickelt eigenes Betriebssystem
Noch in diesem Jahr sollen neue Smartphones von Palm auf den Markt kommen. Dies hat Palm-Chef Ed Colligan auf dem Palm Investor Day bekannt gegeben. Die Überraschung dabei ist, unter welchen Betriebssystemen diese laufen werden. Einerseits wird Garnet OS (ehemals Palm OS) zum Einsatz kommen. Andererseits wird Palm erstmals ein neu entwickeltes Linux-Betriebssystem einsetzen. Dies berichtet Palm Infocenter.
Palm wird also nicht die Access Linux Platform (ALP) nutzen, die derzeit von der ehemaligen Tochter PalmSource entwickelt wird. PalmSource wurde vom Softwarehersteller Access übernommen und in Access Americas umbenannt. Damit ist die Trennung beider Unternehmen wohl endgültig besiegelt.
Das neue Palm-Betriebssystem mit Linux-Kernel soll kompatibel zum alten Palm OS (Garnet OS) sein. Alle für Palm OS geschriebenen Programme werden also auch unter dem neuen Palm-Linux laufen. Erstmalig werden Palm Treos ein vollständiges Multitasking zeigen. Man wird gleichzeitig telefonieren und Daten über das Internet abrufen bzw. verschicken können.
Palm-Linux: primus inter pares
Erst kürzlich hat Palm den Hersteller des beliebten E-Mail-Clients Chatteremail gekauft. Dieser soll den neuen Treos IMAP beibringen (das bislang eingesetzte Mailprogramm kann nicht mit IMAP-Ordnern umgehen) und ebenso in den neuen Geräten zum Einsatz kommen wie der Opera-Browser.
Das neue Betriebssystem, das noch keinen Namen hat, soll nicht an andere Hersteller lizensiert werden, aber die eigene Geräte sollen weiterhin für verschiedene Betriebssysteme offen sein. Die Entwicklung eines eigenen Betriebssystems ist wohl keine Abkehr von Windows Mobile. Damit ist klar, wohin die Palm-Reise geht: Internetanwendungen werden wichtiger - zum Beispiel um Backups, Downloads und Updates durchzuführen.
Das lief bisher alles dank mangelnder UMTS- und WLAN-Unterstützung über den Desktop. Die neuen Treos werden deshalb wohl auch Internetverbindungen mit mehr Bandbreite bringen. Palm hat dies bisher immer zurückgestellt, um lange Akkulaufzeiten zu ermöglichen. Offensichtlich meint Palm, dieses Problem in den Griff zu bekommen.
