O2

O2: In Zukunft ohne T-Mobile

O2-Chef Jaime Smith Basterra gibt eine neue Linie aus. Dem Focus verriet er in einem Interview, wo es langgehen soll. Es erscheint morgen im gedruckten Focus. Bisher war das große Sparen angesagt. O2 hat in den letzten Monaten viele Stellen im Unternehmen gestrichen. Nun soll wieder Geld investiert werden - in ein besseres Netz.

O2-Chef Jaime Smith Basterra3,5 Milliarden Euro wird die Muttergesellschaft Telefónica bereitstellen, um es in "5.000 weitere Antennen" zu investieren - so der Wortlaut des Focus. Nicht klar ist allerdings, ob damit auch 5.000 neue Basisstationen an 5.000 neuen Standorten gemeint sind.

Das Ziel ist, bis Ende 2009 die Zusammenarbeit mit T-Mobile zu beenden. Bislang können O2-Kunden überall dort, wo kein eigenes Netz in Reichweite ist, das Netz vom Konkurrenten T-Mobile mitnutzen (National Roaming). De facto hatte O2 dadurch die beste Netzabdeckung aller vier Netzbetreiber erreicht.

Schneller in der Stadt? Lücken auf dem Land?

Viele Kunden haben genau das immer befürchtet, denn das eigene Netz von O2 ist nicht sehr weit ausgebaut. Es reicht bislang kaum über dicht besiedelte Gebiete und Städte hinaus und kann auch bei Breitband-Internetanschlüssen wie UMTS und HSDPA nicht mit T-Mobile und Vodafone mithalten. Aber für den Ausbau dieses Netzes wurde jetzt Geld bereitgestellt.

Als Kunde von O2 wird man abwarten müssen, wie das Netz Ende 2009 aussehen wird. Denkbar wäre, dass ähnlich wie bei E-Plus ländliche Gebiete nicht mehr flächendeckend versorgt werden. Möglich ist aber auch, dass O2 mit HSPA-Verbindungen aufwarten kann (HSDPA und HSUPA), da neuere Technik eingesetzt wurde als bei T-Mobile und Vodafone.

Die Kunden wollen sich jedenfalls nicht mehr lange an O2 binden. 200.000 aller 400.000 Neukunden hat O2 laut Focus im letzten Quartal 2007 über die Discount-Tochter Fonic gewonnen. 2008 wolle man insgesamt einen Marktanteil von 25 Prozent erreichen, so Smith. Der aktuelle Marktanteil beim Umsatz beträgt lediglich 15 Prozent.

Mehr auf Pocketbrain