Yahoo Go 3.0

Yahoo Go 3.0: Kampfansage an Google

Wenn Yahoo im Rahmen der Consumer Electronic Show (CES) die Version 3.0 seiner Handy-Software Yahoo Go vorstellt, dann ist das erst einmal nur eine Weiterentwicklung der bisherigen. Yahoo Go 2.0 fasste noch sämtliche Yahoo-Dienste in einer mobilen Oberfläche zusammen, Yahoo Go 3.0 integriert dagegen über Widgets auch Dienste anderer Anbieter. Dennoch zeigt sich auch, wie Yahoo Googles Vorstoß ins mobile Internet kontern will.

Zuerst das Wichtige
Zuerst das Wichtige
Yahoo Go 3.0 wurde allerdings nur in einer Vorabversion präsentiert. Yahoo Mail, Flickr und andere Dienste sind auf einer Oberfläche zusammengefasst. Im Bereich My Snippets finden sich die Inhalte, die man häufig aufruft. So wird aus Yahoo Go wirklich ein persönliches Portal.

Dabei soll es aber nicht bleiben. Yahoo hat freie Programmierer eingeladen, Widgets zu entwickeln, die ebenfalls in Yahoo Go 3.0 eingebunden werden können. In erster Linie geht es natürlich darum, die großen der Branche einzubinden - und natürlich ihre Nutzer. In der nächsten Woche bereits wird es Widgets für eBay und MySpace geben. Die in diesem Bereich erzeugten Werbeeinnahmen werden geteilt.

Vorbild Facebook

Zuvor noch werden die Versionen von Yahoo Go 3.0 für Nokia und Apple veröffentlicht, allerdings nur in den USA. Was auf den ersten Blick wie eine Schwäche aussieht - das Nach-und-nach-Veröffentlichen auf verschiedenen Plattformen - soll aber die Stärke von Yahoo Go 3.0 sein. Die Programmierer der Widgets entwickeln primär für Yahoo und müssen nur auf wenige Plattformen Rücksicht nehmen. Diese Strategie erinnert ein wenig an MySpace und Facebook.

Was Google mit der Open Handset Alliance und dem Betriebssystem Android vorhat, ist etwas anderes. Google hat ein modulares System geschaffen, das auf offenen Standards beruht. Wie die Module zusammengesetzt werden, ist Google egal, solange am Ende genug Google-Werbung auf frei zugänglichen mobilen Websites steht. Yahoo kommt dagegen ohne eine fragile Allianz mit Handyherstellern und Netzbetreibern aus.

 

Es geht um Werbung


Yahoo ist und bleibt ein klassischer Gatekeeper. Auch wenn über Widgets die Inhalte anderer eingebunden werden, der Nutzer des mobilen Internets soll eine Software von Yahoo öffnen und sich innerhalb dieser Grenzen bewegen. Warum auch nicht, wenn Yahoo es schafft, alle relevanten Infos innerhalb einer Oberfläche zugänglich zu machen?

Auch wenn Google über ein Widget in Yahoo Go integriert werden kann und Yahoo Schnittstellen für Android schaffen will, ist Yahoo Go 3.0 dennoch eine Kampfansage an Google. Es ist nicht entscheidend, ob Google ein große, offene Allianz schmiedet oder ob Yahoo ein kleines, geschlossenes Portal baut. Entscheidend ist, was hinten rauskommt. Natürlich geht es um die Einnahmen aus mobiler Werbung. Im World Wide Web hat Google schon längst alle abgehängt. Jetzt geht es um das mobile Internet.

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8. January 2008 | 18:36 Uhr | Peter Giesecke | Trackback

Tags: Yahoo Go 3.0


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